Als siebtgrößter kommunaler Waldeigentümer in Rheinland-Pfalz ist die Stadt Annweiler stolz auf ihren rund 2.200 Hektar großen Stadtwald. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Bürgerwald": Er spendet seinen Bürgern und Besuchern reine Luft, lädt zum Wandern sowie Sporttreiben ein, bietet einen reichen Schatz an Flora und Fauna, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und versorgt obendrein die Annweiler und Umgebung mit Trinkwasser. Für die nachhaltige Betreuung des Waldes unter Einklang von Ökologie und Ökonomie sorgt Förster Harald Düx.
Als 1410 die Stadt Annweiler zum Herzogtum Zweibrücken kam, suchte besonders Herzog Alexander seine Hand nach der Stadt und ihrem reichen Besitz auszustrecken. Artikel 11 seiner 1501 erlassenen „Ordnung, Satzung und Regiment“ besagte, dass die Stadt Annweiler künftighin ohne Wissen und Willen der fürstlichen Obrigkeit kein Holz flößen sollte. 1519 kam es nach langwierigen Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Herzog zu dem Vergleich, der bestimmte, dass der Wald von beiden Teilen gebraucht und genutzt werden sollte. Über 200 Jahre vergingen. Wurde der Stadt in dem genannten Vertrag Ihr Eigentumsrecht auch nicht bestritten, so waren ihr doch bezüglich der Holznutzung feste Schranken gesetzt.
Herzog Christian IV. stellte schließlich förmlich Anspruch auf die
Hälfte des Bürgerwaldes. Nach langem Prozess musste die Stadt 1768 einen
Vertrag eingehen, wonach der Herzog die hinterste, westliche Hälfte des
Bürgerwaldes an sich zog. Die Stadt behielt das Jagdrecht in dem ihr
verbliebenen vorderen, östlichen Waldteilen, musste allerdings dem
Herzog dafür 6.000 Gulden zahlen. Die Abteilungsgrenzen wurden mit 32
Steinen versteint.
In den Zeiten der Französischen Revolution benutzen die Annweilerer
Bürger die Notlage des bedrängten Herzogs Karl II. und erwarben durch
Kaufvertrag vom 8. Dezember 1792 den verlorenen Waldteil einschließlich
des dazugehörigen Jagdrechts um 30.000 Gulden wieder zurück, die aus
Geldmangel der Stadtkasse 61 Annweilerer Bürger zusammenlegten.
Die Funktionen des Waldes in Form von Naturschutz, Erholung,
Wirtschaftsfaktor sowie Kulturgut sind aus Sicht der Stadt Annweiler
existentiell wichtig. Mehr denn je gilt es heute diese Funktionen
nachhaltig für kommende Generationen zu sichern. Insofern gilt es die
verschiedenen Ansprüche an den Wald und die verschiedenen Anforderungen
und Bedürfnisse der Menschen an den Wald in Einklang zu bringen. Damit
dies in zukunftsfähigen leistungsstarken Strukturen geleistet werden
kann, hat die Stadt Annweiler die Trifels Natur GmbH gegründet
und die Bewirtschaftung nach den Zielen der Helsinki Resolution
beschlossen.